ISPO 2018 Review
Infos, Bilder, Lärm, Innovationen, Leute - die ISPO war wieder mal ziemlich intensiv. Anstrengend und interessant.
Infos, Bilder, Lärm, Innovationen, Leute - die ISPO war wieder mal ziemlich intensiv. Anstrengend und interessant. Und auch wenn es unmöglich ist, alle Geschichten aufzugreifen, die sich in vier Tagen und 15 Hallen abspielen, kommt hier unser ganz subjektiver Eindruck der ISPO 2018.
1 Besucher
Ganz offiziell haben sich 84.000 Besucher aus 120 Ländern die Stände von 2.800 Ausstellern angesehen. Aber egal wo, überall hatte man den Eindruck, dass mehr los war als in den letzten Jahren. Auch das Interesse der Besucher schien wieder etwas größer zu sein.
2 Trends
Ganz allgemein setzen viele Outdoor- und Freeridelables für den nächsten Winter eher auf gedeckte Farben. Die Funktion der Teile wird kontinuierlich verbessert, der Look geht dabei aber immer weiter weg von technischen Styles mit Applikationen und grellen Farben hin zu zeitloser Schlichtheit. Bestes Beispiel ist der Parka, der immer funktioneller und leichter wird aber das nicht unbedingt zeigt.
3 E-Whatever
Egal ob Surfbrett, Skateboard oder Scooter - alles, was sich bewegt, bekommt 2018 einen E-Motor. Damit verschiebt sich der Fokus beim Sporteln weg vom Blut-Schweiß-Tränen-Ansatz mehr hin zur genussvollen Freizeitveranstaltung. Um trotzdem auf die entsprechende Kalorienbillanz zu kommen, geht's danach ins Fitness.
4 Alles neu
Nachdem es im Bereich bahnbrechender Entwicklungen in den letzten Jahren etwas stiller geworden war, gab es dieses Mal wieder ein paar echte technische Innovationen zu bestaunen.
Beim Dynafit Race Equipment sind die Bolzen von der Bindung an den Schuh gewandert. Das macht den Einstieg einfacher und die Bindung leichter. Genauer gesagt: 49g leicht.
Von Camp gab's ein Skitourensteigeisen, das konsequenter Weise über einen Dynafit Adapter verfügt. Scott hat mit dem Alpride E1 sein Lawinenairbagsystem überarbeitet. Statt der bisherigen Kartuschen, wurde jetzt ein elektronisches System verbaut. Klingt auf jeden Fall spannend. Generell werden die Lawinenairbags bei allen Herstellern etwas leichter.
Von Advenate kommt ein Notzelt, das sich mit Schaufel, Stöcken und zwei zusätzlichen Zeltstangen aufbauen lässt. 700g wiegt das Paket.
Bei den Snowboards ist der Trend der wilden Powdershapes noch nicht vorbei. Hier gab's so gut wie keinen Stand ohne Swallowtail. Hinzu kommen die Powdersurfer. Diese Boards werden ohne Bindung gefahren, was im tiefen Pow erstaunlich gut funktioniert. Allerdings nur dort. Für den überschaubaren Einsatzbereich waren die Dinger ziemlich stark vertreten.
Bei Laufschuhen dreht sich im Moment alles um Individualisierung. Adidas war hier mit dem Futurecraft am Start, einem Schuh, dessen Laufsohle aus dem 4D Drucker kommt. Aber auch bei Brooks konnte man einen Schuh ordern, dessen Dämpfung individuell auf Fußform, Gewicht und Läuferprofil abgestimmt war. Im Moment sind diese Geschichten noch in der Konzeptphase, aber die klingt schon sehr vielversprechend.
5 Nachhaltigkeit
Plastik geht, Stahl kommt. Zumindest bei den Trinkflaschen etabliert sich langsam ein immer breiteres Sortiment an Alternativen zum PET. Ein Trend, der generell in der Gesellschaft liegt und auch beim Sport seine Resonanz findet. Genauso findet man bei den Textilien immer mehr nachhaltig produzierte Stoffe und Imprägnierungen. Der hölzerne Fahrradrahmen von My.Esel ist ein weiteres Beispiel.
6 Ski
Die Skihersteller haben die sportlichen Skifahrer wieder für sich entdeckt: SALOMON bringt mit der BLAST Serie supersportliche Ski mit extremem Kantengriff und Schuhe mit optimaler Kraftübertragung, VÖLKL mit den DEACONs ebenfalls eine neue Skikategorie, die das Potential reinrassiger Rennski für versierte Fahrer bietet. Nicht nur für sportliche Fahrer eine gute Nachricht: Die Grip-Walk-Technologie setzt sich bei den Pistenskischuhen durch. Die spezielle Sohlenform bieten die Grip-Walk-Sohlen beim Gehen mehr Sicherheit als „normale“ Sohlen. Inzwischen sind neben den Initiatoren Marker und Dalbello auch K2, Technica, Nordica, Fischer, Head und Salomon mit dabei. Eine weitere Neuigkeit für Tourengeher ist die Marker Alpinist Pin-Bindung: Äußerst durchdacht bietet sie eine einfache Bedienung in Kombination mit sinnvollen Ausstattungsdetails und einem niedrigen Gewicht von nur 245g. Gibt’s bereits? Wer das glaubt, der schaue sich den sensationell einfachen und funktionellen Skistopper an, die unterschiedlichen Steighilfen oder die einfache Längenverstellung der Alpinist. Soviel zum Überblick. Wie schon gesagt, bleibt das nur ein kleines Streiflicht auf eine große Messe, aber die lässt für die Zukunft einiges hoffen. Seht ihr das auch so? War was Interessantes dabei? Welche Entwicklugen würdet ihr gern sehen? Schreibt doch mal.